MEHR MITBESTIMMUNG BEI DER VERKEHRSFÜHRUNG IN DEN GEMEINDEN
Letzthin ging ich über Mittag zum Coiffeur in Lachen. Da ich direkt vom Büro in Uznach kam, fuhr ich mit dem Auto ins Dorf. Wissen Sie, wie Sie zu den Parkplätzen in der Marktstrasse kommen (vis-à-vis Hotel Bären), ohne dass Sie rückwärts in die Einbahnstrasse fahren? So wie mir geht es vielen Lachnerinnen und Lachnern, geschweige denn den Auswärtigen. Kürzlich hat mir jemand gesagt, er komme nicht mehr nach Lachen zum Einkaufen, offensichtlich sei er nicht mehr willkommen. Tempo 20, Einbahnstrassen, gesperrter Rathausplatz und überall Verkehrsberuhigungen – der schlimmste 'rote Topf' steht direkt nach der Ausfahrt beim Rütlikreisel, so dass sich der Verkehr regelmässig in den Kreisel zurück staut. Was für Autofahrer einfach mühsam ist, kann für das lokale Gewerbe existenzbedrohend sein. Der Mensch ist bequem. Er kauft sich sein Gipfeli am Morgen dort, wo er auf dem Arbeitsweg vorbeifährt und am besten parkieren kann. Die KMU in den Dörfern sind bereits stark unter Druck aufgrund der grossen Einkaufscenter und der zunehmenden Verlagerung der Umsätze ins Internet. Die Verkehrsführung muss deshalb neben den legitimen Bedürfnissen der Fussgänger und Velofahrer auch den Bedürfnissen des lokalen Gewerbes Rechnung tragen – zum Beispiel bezüglich Parkplatz-Möglichkeiten oder Durchfahrtswegen.
Heute entscheidet der Gemeinderat über die Verkehrsführung. Ich bin der Meinung, dass der Bürger über wesentliche Punkte zur Verkehrsführung bzw. zum Verkehrsregime mitbestimmen soll. Dies fordere ich mit einer Motion, die ich im Kantonsrat eingegeben habe.
In Lachen könnte konkret eine Öffnung des Rathausplatzes für den motorisierten Verkehr in Verbindung mit einem Nachtfahrverbot eine interessante Lösung sein. Dieses Verkehrsregime ist zum Beispiel in Einsiedeln erfolgreich umgesetzt und könnte dereinst vom Stimmbürger mitbestimmt werden, wenn meine Motion im Kantonsrat Gehör findet.